Lockdown light is coming, also den Kulturdurst vor der pandemiebdingten Fastenzeit noch schnell gestillt: Die erst am 20. Oktober eröffnete Ausstellung 1 Million Rosen für Angela Davis in der Kunsthalle im Lipsiusbau wird auch – hoffentlich – nach dieser neuerlichen Lockdown-Phase noch zu sehen sein. Sie lohnt sich!
Tag des offenen Weinguts Teil III: “Wein ist flüssiges Sonnenlicht”
Wenn man etwas zum dritten Mal macht, kann man es eigentlich schon als Tradition bezeichnen. Also: Wie Ende August traditionell üblich, verschlug es meine lieben Eltern und mich in Radebeuls Weinberge. Nachdem Teil zwei, wie bei Fortsetzungen üblich, die größten Highlights des ersten aufnahm, sollten wir dieses Mal in ein paar Neuentdeckungen stolpern.
Konzert-Abend beim Palais Sommer 2020
Was wäre der Dresdner Sommer ohne den Palais Sommer? Lauschige Abende voller Entdeckungen in Dresdens schönstem Freiluftsalon gehören zur Jahreszeit wie die Fahrt zum Strand. Schön, dass Corona wenigstens diesem Festival keinen Strich durch die Rechnung gemacht hat – wenngleich in diesem Jahr nur 1.000 Besucher je Veranstaltung zugelassen sind. Am Konzept hat sich wenig geändert – Klavierabende, Konzerte, Filme, Yoga und andere Schöngeistigkeiten stehen noch bis Ende August im Programm.
Es geht um die Wurst: Future Food im DHMD
Eigentlich sollte sie ja bereits im März feierlich eröffnet werden, doch die Zukunft des Essens musste coronabedingt auf sich warten lassen: Future Food ist die neue Sonderausstellung des Deutschen Hygiene Museums Dresden (DHMD) und macht wie für die Institution üblich ein Alltagsthema anschaulich. Dass die Frage, wie wir uns künftig ernähren wollen, dringlich ist, zeigt die aktuelle Diskussion um die industrielle Fleischproduktion in diesem Lande – wenngleich man eher überrascht sein kann, dass die prekären Zustände für manch politisch Handelnden überraschend sind.
Gerhard Richter. Neue Zeichnungen 2017 – 2020 im Albertinum
Mit Gerhard Richter verbinde ich meinen ersten von vielen Besuchen im Albertinum. Es muss in etwa um die Zeit der Neueröffnung des Hauses gewesen sein, ausgestellt wurde zu jener Zeit der berühmte RAF-Zyklus des in Dresden geborenen und 1961 in den Westen geflohenen Künstlers. Heute hat er Dauerhaft zwei Räume in der Dauerausstellung des Albertinums. Aktuell ist noch ein dritter hinzugekommen: Zu sehen sind dort Neue Zeichnungen 2017 – 2020.
“Move little hands… Move!” Die tschechischen Surrealisten Jan & Eva Švankmajer
Was ist denn hier los?! Überflutung der Sinne, es knarzt und tönt aus allen Ecken, dicht an dicht gedrängt sind Objekte aller Art, Videos, Gemälde, Grafiken, Puppen: Move little hands… Move! ist eine Retrospektive der tschechischen Surrealisten Jan & Eva Švankmajer. Über 300 Exponate hat man in die Kunsthalle im Lipsiusbau gestopft, ein heilloses Durcheinander auf dem ersten Blick. Auf dem zweiten auch. Hier regiert die Befreiung von jedweden Ordnungssystemen.
Ich aber komme aus Dresden (Check it out man, check it out) im Albertinum
Die Sonderausstellungen der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden im Albertinum zeichnen sich in letzter Zeit durch einen verstärkten Fokus auf Dresden oder die DDR aus. Auf den Blick in die Archive in einer Ausstellung zu Ostdeutscher Malerei und Skulptur folgten die Zukunftsräume der Dresdner Avantgarde. Mit Ich aber komme aus Dresden (Check it out man, check it out) zeigt das Albertinum das Werk des Dresdners Ralf Winklers (1939-2017), der unter dem Pseudonym A.R. Penck international bekannt wurde.
Hallo Dekadenz: Vom Weingut zur Rennbahn
Die schönen Dinge im Leben sollte man wiederholen. Nachdem der Tag des offenen Weinguts im letzten Jahr trotz ungewöhnlich frischer Temperaturen zauberhaft war, konnte es an diesem von der Sonne geküssten 24. August nur zurück in die Radebeuler Weinberge gehen. Wein und Flammkuchen ahoi! Am Sonntag folgte der mondänen Freizeitgestaltung zweiter Teil – es ging zum Pferderennen.
Schuhe aus, zurücklehnen, genießen: Palais Sommer 2019
Dresdens schönster Freiluft Salon hat seit vergangenen Freitag endlich wieder offen. Der Palais Sommer ist die schöngeistige Sommerunterhaltung, in die man nach einem verbrutzelten Tag am See gleiten kann. Und in diesem Jahr hat Petrus die Wiese hinter dem Japanischen Palais am Freitag nochmal ordentlich gewässert – so saftig grün war sie letztes Jahr ja nicht – nur um dem Eröffnungskonzert am Freitag einen angenehm lauen Sommerabend zu schenken.
Ostrale 2019: sums¡
Zwei Jahre nach dem letzten Stelldichein am Messering hat die zur Biennale reformierte Ostrale nun in der historischen Tabakfabrik f6 in Striesen eine neue Bleibe gefunden. Schon vor der Eröffnung der zentralen Ausstellung haben seit dem 11. Juni dezentrale Ausstellungsräume im gesamten Stadtgebiet geöffnet. Unter der Überschrift sums¡ gibt es bis zum 1. September also im ganzen Stadtgebiet wieder zeitgenössische Kunst zu bestaunen – die zentrale Ausstellung allein bringt so viel Kunst unter einem Dach zusammen, dass es die geistige Aufnahmefähigkeit an ihre Grenzen bringt.