Maike Wetzels dritter Erzählband Entfernte Geliebte versammelt Geschichten aus den letzten neunzehn Jahren. Einige davon waren in ihren ersten beiden Sammlungen Anfang des Jahrtausends erschienen, andere in anderen Formaten und weitere waren bisher unveröffentlicht. Ein stringenter thematischer Faden sollte also nicht zu erwarten sein, doch sind sie unverkennbar von einer Hand. Und das obwohl die achtzehn Texte in Länge, Sujet, Stil und Qualität viel Variation bieten. An manchen Stellen schwingt sie sich dabei zu Höhen auf, die nur wenige erklimmen können.
Mit den Ohren sehen: In a Landscape von Sa Pa
Wenn ich Zeilen wie diese schreibe, dann liegt mir oft Sa Pas erstes Vinyl-only Album 風物詩 im Ohr. Die japanischen Schriftzeichen lesen sich in lateinische Buchstaben übertragen Fūbutsushi, was wiederum – so zumindest die Discogs-Seite zum Album – “Die sensorischen Dinge, die Erinnerungen oder Vorfreude auf eine bestimmte Jahreszeit hervorrufen” bedeuten soll (Google Translate gibt trocken “Tradition” als Übersetzung an). Und so klingt die Musik dann auch – cineastisch, alltäglich und fremd zugleich. Zusammengesetzt wird sie zu großen Teilen aus Field Recordings, Aufnahmen aus der realen Welt, die bearbeitet und mit Sounds aus des Produzenten Zauberkiste verwoben werden. Das neue Album, In a Landscape, geht diesen Weg konsequent fort.
Ich aber komme aus Dresden (Check it out man, check it out) im Albertinum
Die Sonderausstellungen der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden im Albertinum zeichnen sich in letzter Zeit durch einen verstärkten Fokus auf Dresden oder die DDR aus. Auf den Blick in die Archive in einer Ausstellung zu Ostdeutscher Malerei und Skulptur folgten die Zukunftsräume der Dresdner Avantgarde. Mit Ich aber komme aus Dresden (Check it out man, check it out) zeigt das Albertinum das Werk des Dresdners Ralf Winklers (1939-2017), der unter dem Pseudonym A.R. Penck international bekannt wurde.