• Allgemein,  Essay

    3 Tage Karlsbad in 300 Worten

    3 Tage Karlsbad in 300 Worten Drei Tage Karlovy Vary. Ein Rhythmus, nach dem man leben kann: Ein bisschen Wanderlust, ein bisschen Flanieren, Saunieren, Dinieren. Das Essen: Deftig, lecker und viel. Panierter Käse mit Pommes und Tatarensoße. Einfach, aber gut. Bestimmt auch für die Figur. Nicht zu vergessen: Tschechiens Bier.

  • Allgemein,  Kritik,  Musik

    Ein Tänzchen wagen: So oder so von map.ache

    So oder so von map.acheAus Sommer wird Herbst: Das ist nicht nur die banale Abfolge der Jahreszeiten, sondern auch die Verzögerung, mit der Vinyl-Veröffentlichungen auf sich warten lassen. Ob es bei So oder so von map.ache auf dem Weimarer Label Giegling an der allgemeinen Rohstoffkrise oder Bummelei liegt, vermag man nicht zu sagen. Fest steht: Die EP So oder so hat die häusliche Bequemlichkeit von map.aches vorzüglicher letzter LP hinter sich gelassen und zeigt in eine Zeit, in der man wieder tanzen darf.

  • Allgemein,  Kritik,  Literatur

    No happy Vibes: Lento Violento von Maria Muhar

    Lento ViolentoDas 90er Jahre Revival dauert an: Die Wiederkehr vergangener Trends lässt vermuten, wir befinden uns in einem Loop. Symptomatisch dafür ist natürlich elektronische Musik, die ganz zentral auf Wiederholung fußt. Maria Muhars Roman Lento Violento ist gleich nach einer Stilrichtung der Zeit benannt, spielt aber im Österreich der Ibiza-Affäre. Alex, Protagonistin des Texts, ist besessen von Eurodance, hat aber ziemlich wenig Spaß. Ohnehin: Lento Violento ist ein Text, der sich aus Zitaten der Zeit zusammensetzt, aber nichts von ihrer Ekstase birgt.

  • Allgemein,  Kritik,  Literatur

    Berlin, gegenwärtig: Der Hausmann von Wlada Kolosowa

    Der HausmannAbwechslungsreicher kann ein Buch kaum sein: Wlada Kolosowas Der Hausmann ist multiperspektivisch erzählt, vereint Prosa mit Graphic Novel und entführt den Leser in das Berlin abseits des S-Bahn-Rings. Hier findet sich Tim, der titelgebende Hausmann, mit seiner Freundin Thea wieder, nachdem sie aus der Wohnung am Maybachufer gentrifiziert wurden. Es ist ein abwechslungsreicher, unterhaltsamer Text nah am Puls der Zeit.

  • Allgemein,  Kritik,  Literatur

    Menschliches Material: Zeremonie des Lebens von Sayaka Murata

    Menschliches Material: Zeremonie des Lebens von Sayaka MurataPullover aus Menschenhaar, Happy Future Food, Trauerfeiern, die in kannibalistischen Orgien münden: Sayaka Muratas Zeremonie des Lebens ist ein bemerkenswerter Erzählband, der vor allem durch inhaltliche Originalität zu überzeugen weiß. Die Japanerin erzählt mit verblüffender Selbstverständlichkeit von einer teils ungeheuerlichen nahen Zukunft (oder alternativen Realität?) und lässt den Leser die Sitten hinterfragen, in denen er lebt.

  • Allgemein,  Kritik,  Literatur

    Dunkle Zeiten: Lapvona von Ottessa Moshfegh

    Lapvona von Ottessa MoshfeghDie Gebrüder Grimm würden sich gruseln: Ottessa Moshfeghs vierter Roman Lapvona ist ein düsteres Mittelaltermärchen, in der die Unschuld einen schlechten Stand hat, Erlösung herbeigesehnt, aber nicht beizukommen ist. Dreh- und Angelpunkt ist dabei der Junge Marek, der – missgebildet und ungeliebt -, einen ganz und gar unvorhersehbaren Aufstieg erlebt, aber als Held genauso wenig taugt, wie die abscheulichen Menschen um ihn herum.