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Schmiertiger

Essay, Prosa, Kritik

  • Kritik,  Allgemein,  Literatur

    „Früher schien alles möglich zu sein“: Alle wollen was erleben von Fabian Hischmann

    2. September 2019

    Alle wollen was erleben von Fabian HischmannWird das Leben jemals so schön, wie man es sich einmal ausgemalt hat? Manchmal schon, aber selten von Dauer. In Fabian Hischmanns exzellentem Erzählband Alle wollen was erleben wohnt viel Melancholie, aber auch großer Trost. Die fundamentale Einsamkeit des Individuums in westlichen Gesellschaften wiegt er auf mit den Möglichkeiten, die sich heute bieten, immer wieder belauert von der großen Frage, ist es jemals genug?

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    Dominic Schmiedl
  • Literatur,  Allgemein,  Kritik

    Ach, wie schön ist Venedig: Der Löwe, die Stadt und das Wasser von Cees Nooteboom

    13. August 2019

    Der Löwe, die Stadt und das Wasser von Cees NooteboomLetztes Jahr besuchte ich Venedig für fünf Tage. Ich kam als Skeptiker und ging als Bekehrter. Die Schönheit dieser Stadt ist kaum zu fassen, ganz gleich wie lange man verloren auf das Wasser der Lagune schaut oder wie viele Fotos man knipst. Als ich im Programm des Suhrkamp Verlags dann dieses Frühjahr Cees Nootebooms Venedig: Der Löwe, die Stadt und das Wasser erblickte, musste ich das Buch haben. Eine Wiederkehr an diesen Sehnsuchtsort, nur würde mich kein Flugzeug dahin bringen, sondern Nootebooms schöne Sätze.

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    Dominic Schmiedl
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    “Jetzt war er ratlos”: Vierzehn Tage von Holger Brüns

    1. Juli 2019

    Vierzehn Tage Holger Brüns“Er hatte Urlaub, ganze vierzehn Tage noch. Niemand wartete auf ihn” (9): Holger Brüns Novelle Vierzehn Tage nimmt den Leser mit in den Berliner Sommer und in das Leben eines Mannes, der nicht viel mit sich anzufangen weiß. Mitte Vierzig, schwul, single und die große Frage: Was kommt noch? Klingt schwermütig, ist es aber nicht. Vierzehn Tage ist ein nachdenkliches, melancholisches Buch, aber voller Momente des Lichts.

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    Dominic Schmiedl
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    “Mir verschwimmen die Pixel”: Wenn ich blinzle wird es besser von Christoph Strolz

    24. Juni 2019

    Wenn ich blinzle wird es besserDer Luftschacht Verlag hat im Frühjahr bereits einen hervorragenden Erzählband veröffentlicht. Mit Wenn ich blinzle wird es besser ist eine zweite Sammlung im aktuellen Programm. In sieben Texten zeigt Christoph Strolz strauchelnde Ich-Erzähler, die der Welt um sich herum fremd geworden sind – etwas scheint abgekoppelt. Eine existenzialistische Einsamkeit weht durch diese Erzählungen, die viel von den Miseren unserer Zeit einfangen.

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    Dominic Schmiedl
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    Ein Haus auf dem Land/Eine Wohnung in der Stadt von Jan Brandt

    14. Juni 2019

    Die Frage, wie wir Leben wollen, ist unausweichlich mit dem Ort dieses Lebens verwoben. In zunehmendem Maße ist dieser Ort die Stadt. Während dort die Mietspiegel stetig steigen und man sich fragt, wer sich das alles überhaupt noch leisten kann, haben Dörfer fernab der Speckgürtel mit Überalterung und dem Fehlen der Annehmlichkeiten moderner Lebenswelten zu kämpfen - jeder, der in Brandenburg mobil ins Internet will, weiß, was ich meine. Jan Brandt hat mit Ein Haus auf dem Land/Eine Wohnung in der Stadt zwei Bücher in einem Geschrieben - einmal erzählt er von seinem Leben in Berlin und einmal von seiner ostfriesischen Herkunft und dem Kampf um den Erhalt des Hauses seines Urgroßvaters. Jan Brandts persönliche, buchlange Essays stellen den Leser vor eine Entscheidung: Welchen der beiden Texte will man zuerst lesen? Ein Haus auf dem Land/Eine Wohnung in der Stadt hat zwei Cover - es sind sogesehen zwei Bücher, die in einem gebunden wurden. Natürlich sind sie thematisch auch verwandt und es gibt hier wie da Querverweise. Man könnte die Aufteilung in zwei Bücher also durchaus auch als Spielerei betrachten. Ich entschied mich für Eine Wohnung in der Stadt (wie im wahren Leben). In diesem Essay hat Jan Brandt chronologisch seine Erfahrungen in Berlin niedergeschrieben. Er zog 1998 in die Hauptstadt, die zu jener Zeit mehr Einwohner verlor als sie hinzu gewann und über reichlich unsanierten, spott billigen Wohnraum verfügte. Für Brandt eine ideales Umfeld - denn er stand zu dieser Zeit erst am Anfang seiner Karriere als Schreibender. Der Umzug von Köln, wo er vorher studierte, nach Berlin war also vornehmlich ökonomischen Überlegungen geschuldet. Neben den günstigen Mieten bot Berlin auch ein aufregendes Lebensumfeld für einen aufstrebenden Künstler. Jan Brandt war schließlich nicht der einzige, den es in die Hauptstadt verschlug. So erfährt der Leser auf den ersten Seiten auch viel über die dort blühende Literaturszene um die Jahrtausendwende. Diese gerät aber mit den Jahren zunehmend aus dem Blick: Nach den Künstlern kommen die Investoren, die Mieten steigen und jeder Wohnungswechsel will gut überlegt sein. Bis es schließlich nichts zu überlegen gibt: Jan Brandt wird eines Tages wegen Eigenbedarf gekündigt. Für fast ein ganzes Jahr zum Wohnungssuchenden, der sich in Menschentrauben durch Wohnungsbesichtigungen schiebt. In dieser zweiten Hälfte liest sich Eine Wohnung in der Stadt ein bisschen wie ein Krimi. Denn neben der Suche nach einer bezahlbaren und schönen Wohnung treibt Brandt sich auch damit um, den Eigenbedarf zu widerlegen und vielleicht doch nicht umziehen zu müssen. Manische Züger werden erkennbar, die Wohnungssituation wird das bestimmende Thema seines Lebens. Er spioniert sogar tagelang dem Sohn seines Vermieters hinterher- Zeit zum Schreiben bleibt kaum. Irgendwann in der Zwischenzeit erfährt Brandt auch, dass das Haus seines Urgroßvaters zum Verkauf steht. Die Überlegung, zurück in die alte Heimat zu ziehen, drängt sich plötzlich auf. Ausführlich wird dies in dem anderen Essay, Ein Haus auf dem Land, beschrieben. Hier zeigt sich Brandt wie auch schon in seinem Essayband über Los Angeles als auf Details achtender Beobachter, der aus seinem Leben berichtet, ohne zu persönlich dabei zu werden. Das führt manchmal aber auch zu Redundanzen und Wiederholungen. Das hat einerseits mit der Zweiteilung des Buches zu tun. In einem Text und chronologisch erzählt, wären diese ohnehin wenigen inhaltlichen Dopplungen wahrscheinlich ausgeblieben. Durch die Teilung in zwei Essays steht jeder der texte gut auf eigenen Beinen- man muss sie also auch nicht auf einmal Lesen. Redundant wird Brandt in einer Passage in der er über mehrere Seiten aufzählt, welche Ereignisse der Weltgeschichte sich in der Zeit, seit der das Haus des Urgroßvaters erbaut wurde, ereignet haben. Nach einer halben Seite habe ich an das Ende des Kapitels geblättert. Ich hatte es auch so verstanden - es war ein sehr altes Haus und sein Abriss vernichtet auch ein Stück der Identität und Geschichte des Heimatdorfes. Interessanter lesen sich dafür die Kapitel, die sich um Brandts eigene Familiengeschichte drehen. Es ist eine Geschichte, die davon geprägt war, aus dem Dorf wegzuziehen (wie er selbst). Ein Großteil seiner Verwandtschaft lebt in den USA. Diese Auswanderungsgeschichte begann mit dem Bruder seines Urgroßvaters, nun scheinen die Spuren, die beide auf zwei Kontinenten hinterließen, abgerissen zu werden. Letztlich ist Leser von Ein Haus auf dem Land/Eine Wohnung in der Stadt ein Vergleich zwischen zwei Lebensräumen. Trotz aller Unterschiede zeigt sich dabei auch, dass manche Entwickung auch nicht vor dem Land halt macht. Wo Menschen sind, da ist auch Wandel. Während die Berliner Altstadtwohnungen saniert und ganze Viertel gentrifiziert werden, muss auf dem Land ein altes Haus eben einem seniorengerechten Neubau weichen. Wirkliche neue Einsichten sollte man von Ein Haus auf dem Land/Eine Wohnung in der Stadt vielleicht nicht erwarten - die Diskussion um steigende Mieten ist inzwischen omnipräsent. Doch das soll dem Buch kein Abbruch tun. Ein Haus auf dem Land/Eine Wohnung in der Stadt eine gelungene, sich manchmal etwas in Details verlierende, Gegenwartsbeschreibung, die sich überdies flüssig liest. Es sind persönliche Texte, eine Stimme, die sich in einen größeren gesellschaftlichen Diskurs einschreibt. * Ein Haus auf dem Land/Eine Wohnung in der StadtDie Frage, wie wir Leben wollen, ist unausweichlich mit dem Ort dieses Lebens verwoben. In zunehmendem Maße ist dieser Ort die Stadt. Während dort die Mietspiegel stetig steigen und man sich fragt, wer sich das alles überhaupt noch leisten kann, haben Dörfer fernab der Speckgürtel mit Überalterung und dem Fehlen der Annehmlichkeiten moderner Lebenswelten zu kämpfen – jeder, der in Brandenburg mobil ins Internet will, weiß, was ich meine. Jan Brandt hat mit Ein Haus auf dem Land/Eine Wohnung in der Stadt zwei Bücher in einem geschrieben – einmal erzählt er von seinem Leben in Berlin und einmal von seiner ostfriesischen Herkunft und dem Kampf um den Erhalt des Hauses seines Urgroßvaters.

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    Dominic Schmiedl
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    Verdrehte Köpfe: Trennungen, Verbrennungen von Helmut Krausser

    7. Juni 2019

    Trennungen, VerbrennungenZwischen Wannsee und Plattenbau hat Helmut Krausser mit Trennungen, Verbrennungen ein äußerst amüsantes Kaleidoskop des Berliner Lebens geschrieben. Menschen begegnen und verlieren, belügen und betrügen sich. Und während sie durch scheiternde Beziehungen stolpern, verirren sie sich auch in einer verunsicherten Gesellschaft, in der tradierte Normen zunehmend aufweichen,- ohne, dass man ihnen vollends entkommen kann.

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    Dominic Schmiedl
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    Harter Tobak: hell/dunkel von Julia Rothenburg

    17. Mai 2019

    hell dunkel Julia RothenburgJulia Rothenburgs zweiter Roman hell/dunkel ist eine ziemlich düstere Angelegenheit: Zwei sich entfremdete Geschwister müssen damit fertig werden, dass ihre Mutter an Krebs stirbt und kommen sich dabei zu nah. Viel zu nah. Es ist ein unangenehm zu lesender Text.

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    Dominic Schmiedl
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    Ein seltsamer Regen: Warum die Vögel sterben von Victor Pouchet

    10. Mai 2019

    Warum die Vögel sterben von Victor PouchetIn der Normandie regnet es tote Vögel und in Paris interessiert es keinen: Abgesehen von Victor Pouchets Protagonisten in seinem Debütroman Warum die Vögel sterben. Der ziellos durch sein Leben driftende Promotionsstudent, der mit seinem Erschaffer zumindest den Nachnamen teilt, will dem unheimlichen Phänomen auf den Grund gehen. Da sich der Vogelregen in seiner Heimatstadt ereignete, fühlt er sich persönlich betroffen. Die Reise führt ihn in die eigene Kindheit.

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    Dominic Schmiedl
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    “Wir sind ja auch Menschen hier draußen”: Die kennen keine Trauer von Bjarte Breiteig

    3. Mai 2019

    Die kennen keine Trauer Bjarte Breiteig Luftschacht Rezension Der Wiener Luftschacht Verlag hat mit Die kennen keine Trauer von Bjarte Breiteig einen äußerst ökonomisch erzählten Band im Programm. Die sieben Erzählungen begnügen sich mit 80 Seiten. Viel zu kurz, denkt man. Aber das heißt ja nichts Schlechtes: Die guten Erlebnisse sind schließlich immer viel zu schnell vorbei. Das bedeutet allerdings nicht, dass Die kennen keine Trauer von schönen Momenten erzählt.

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    Dominic Schmiedl
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    Flucht aufs Land: Alte Sorten von Ewald Arenz

    29. April 2019

    Alte Sorten Ewald ArenzEin Buch für Sommer- und Landlust: In Alte Sorten lässt Ewald Arenz einen in Schieflage geratenen Teenager aufs Land fliehen und dort bei einer enigmatischen Bäuerin unterschlupf finden. Eine ungewöhnliche Freundschaft entsteht, bei der beide die Krisen ihres Lebens konfrontieren müssen.

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    Dominic Schmiedl
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Der Schmiertiger sagt hallo

Der Schmiertiger streunt durch Seiten, schleicht durch Galerien, schnurrt zu Vinyl: kein Haustier – eher ein Kulturwesen auf Streifzug.
Wer ihm folgt, landet in Essays, Kritiken und Gedankensplittern.
Zwischen Hochkultur und Pop verirrt er sich gern – ohne den Kompass zu verlieren.

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