Auch wenn Roman draufsteht: Suzumi Suzukis Debüt Die Gabe ist eher eine Novelle. Auf knapp mehr als 100 Seiten erzählt eine junge Frau in lakonischem Ton aus ihrem Leben im Rotlichtviertel Tokios und von ihrer sterbenden Mutter. Ein paar Wochen verbringen die Leser mit der Erzählerin, deren Leben leise, aber soghaft einem Endpunkt entgegensteuert.
“Alles ist nur ewiger Wiederbeginn”: Rosablanche von Matias Jolliet
Auf dem Gipfel, über den Dingen: Matias Jolliet schickt seinen Erzähler auf den Gipfel Rosablanche in den Walliser Alpen: Es ist ein Werk der An- und Entspannung, der Besinnung und der Lösung von allem Weltlichen, sofern das Weltliche den Menschen betrifft. Rosablanche ist eine Reise in die Natur und als solche auch eine aus sich hinaus.
Die Leiden des jungen Robbie: Scanlines von Todd Keisling
Coming-of-Age-Text als Horror Novelle: In Todd Keislings Scanlines sehen drei Jugendliche einen Film, den sie besser nicht gesehen hätten. Eigentlich dachten die Jungs, sie laden sich mit ihrem 56k Modem einen Porno runter. Tatsächlich bekommen sie eine Aufzeichnung zu sehen, in der sich – wahre Begebenheit – Ende der 80er Jahre der in einen Korruptionsskandal verwickelte Kongressabgeordnete Budd Dwyer (in Scanlines: Benjamin Hardy) bei einer Pressekonferenz vor laufenden Kameras einen Revolver in den Mund schiebt und abdrückt.