Nicht sichtbar, aber immer da: Die Luft, die uns umgibt. Das Deutsche Hygiene-Museum Dresden eröffnete am 8. November feierlich die neue Sonderausstellung zu einem essentiellen aber unsichtbaren Thema. Luft erschließen wir uns über Gerüche und Geräusche. Entsprechend wurde die feierliche Eröffnung gestaltet: Eldar Blau unterhält die Gäste mit seinem “Saxo-Didge”, einem Didgeridoo, das wie ein Saxophon anmutet und großen Beifall erntet. Die Einführung der Kuratorinnen Neli Wagner und Nele-Hendrikje Lehmann wird begleitet von Frank Bloem, der Dufterinnerungen von Dresdnern durch den großen Saal wehen lässt. So kann man ein konkretes und ob seiner Unsichtbarkeit doch abstraktes Thema greifbar machen. In der Ausstellung selbst gelingt das nicht immer.
Caspar David Friedrich zum 250. im Albertinum und im Kupferstichkabinett
Caspar David Friedrich – wo alles begann, steht programmatisch auf dem Begleitflyer zu den beiden Geschwisterausstellungen im Kupferstichkabinett (“Caspar David Friedrich – der Zeichner”) und im Albertinum (Caspar David Friedrich – der Maler”). “Alles” begann für den bekanntesten Maler der Romantik freilich nicht in Dresden, sondern in der schönen Hansestadt Greifswald, wo man noch heute das Haus, in dem er aufwuchs, besichtigen kann. Viele Bilder bekommt man in der Geburtsstadt des Malers allerdings nicht zu sehen, einige wenige im Pommerschen Landesmuseum, aus dem in Dresden keine Leihgaben zu sehen sind. In Dresden, wo er 40 Jahre lebte und den Großteil seines Werkes schuf, sind neben dem Bestand der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden Leihgaben aus u.a. Hamburg, Berlin, Wien und Schweinfurt zu sehen. Der Andrang ist groß, der Besuch der Ausstellungen gewissermaßen die Antithese zu den Stimmungen, die des Malers Bilder eigentlich evozieren.
Revolutionary Romances: Globale Kunstgeschichten in der DDR im Albertinum
Sozialer Realismus und sonst nichts? Die neue Sonderausstellung im Albertinum, Revolutionary Romances: Gobale Kunstgeschichten in der DDR, richtet den Blick auf die in künstlerischer Hinsicht wenig erforschten Beziehungen zum globalen Süden. War die kulturpolitische Hinwendung zu sozialistischen Staaten in Afrika, Asien und Südamerika gelebte Solidarität oder kalkulierte Propaganda vermengt mit wirtschaftlichen Interessen? Werke und Erzählungen deutscher und ausländischer Künstler zeichnen ein vielschichtiges Bild.
Kammerflimmern: Ostrale 2023
Aktuell flimmert die Luft vor sommerlicher Hitze. Die Biennale Ostrale, die vor zwei Jahren in der Robotron Kantine ihr hoffentlich dauerhaftes Zuhause gefunden hat, präsentiert in diesem Jahr unter der Überschrift Kammerflimmern – ob der Krisen von Krieg bis Klimaerwärmung durchaus treffend. Aber die Titel der Ausstellungen sind im Angesicht der ausgestellten Kunst selten programmatisch. Vielfältig wie lange nicht ist die Ostrale 2023 die gelungenste Ausgabe seit langer Zeit.
Freiheit – Schöner Götterfunken: Palais Sommer Eröffnung auf dem Neumarkt
Auch in diesem Jahr findet der Palais Sommer ohne das japanische Palais statt. Letztes Jahr war die Empörung groß, als sich ein anderer Veranstalter das Areal geschnappt hatte. Beim Namen ist man dennoch geblieben an den neuen Austragungsorten Neumarkt, Ostra-Dome und Alaunpark. Das Festival lebt eben mehr von seiner Haltung als von seiner Örtlichkeit.
Eröffnung: Hello Happiness! im Deutschen Hygiene-Museum Dresden
Tun wir den guten Gefühlen unrecht?, ist eine der Fragen, die in den Reden zur Eröffnung der neuen Sonderausstellung Hello Happiness! im Deutschen Hygiene-Museum Dresden aufgeworfen werden. Schließlich sind Kummer, Schmerz und Krisen die Themen, an denen sich die Kunst zumeist abarbeitet. Die Gegenwart multipler Krisen wie Pandemie, Krieg und Klimawandel lassen uns schnell das Glücklichsein vergessen. Wie gut, dass das DHMD die positiven Emotionen ins Scheinwerferlicht rückt. Eine Ausstellung, die glücklich macht.
Kaleidoskop der Geschichte(n): Ukrainische Kunst 1912-2023 im Albertinum
Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden haben im Albertinum eine einzigartige Sonderausstellung zusammengetragen: Kaleidoskop der Geschichte(n): Ukrainische Kunst 1912-2023 im Albertinum zeigt Gemälde, Skulpturen, Fotografien und Installationen ukrainischer Künstler – viele davon erstmals außer Landes zu sehen und somit vor der Zerstörung des Krieges geschützt sowie Werke, die erst in diesem Jahr für die Ausstellung geschaffen wurden. Es ist eine unheimlich gegenwärtige, bewegende Ausstellung über eine vielfältige, komplexe Kunstszene und die nicht minder komplexe Historie des Landes.
Eröffnung: Von Genen und Menschen im DHMD
Von Genen und Menschen: Wer wir sind und werden können: So lautet der weitgefasste und neugierig stimmende Titel der neuen, am 10. Februar feierlich eröffneten Sonderausstellung im Deutschen Hygiene-Museum Dresden. Der Andrang war groß: Lange Schlangen vor der Garderobe, der große Saal war fast bis auf den letzten Stuhl gefüllt. Und selten wurde im Foyer so ausgiebig getanzt. Am liebsten dreht sich der Mensch eben um sich selbst.
Unter Wolken: Tag des Weinguts, Episode V
So sicher wie es ist, dass die Sonne im Osten aufgeht, so beginnt der Tag des offenen Weinguts auf der Bennostraße 9¾ im improvisierten Weingarten von Frédéric Fourré. Wie beinahe jedes Jahr galten des Weges dem Himmel bange Blicke, dass Zeus des Bacchus Party nicht verregne. Doch irgendwer hatte sein Tellerchen wohl nicht aufgegessen.
Palais.Sommer am Ostra-Dome: NOUK (Support: Tiflis Transit)
Seit gut einem Jahrzehnt ist der Palais.Sommer die Ausgehkonstante für laue Abende im Juli und August. Auf der Picknickdecke vor herrlicher Elbkulisse konnte man sich es mit einem kühlen Getränk bei Musik, Literatur und Film herrlich bequem machen. Im Frühjahr dieses Jahres dann helle Aufregung: Die Veranstaltungsfläche vor dem Japanischen Palais war neu ausgeschrieben worden und ein Anderer hatte sich das Grundstück mit erstaunlich ähnlichem Konzept gesichert. Nun gibt es den Palais.Sommer also ohne Palais, dafür an gleich drei neuen Standorten.