• Kritik,  Allgemein,  Dresden

    Das Gesicht, dein Verräter? Ausstellungsseröffnung im Hygiene-Museum

    Deutsches Hygiene-Museum DresdenDas Deutsche Hygiene-Museum ist das vielleicht lebendigste Museum Dresdens. Schließlich ist es auch das (Zusammen-)Leben selbst, das Thema seiner Ausstellungen ist. Während in den Kunsthallen des historischen Stadtkerns geflüstert wird und Abstand zu den Exponaten geboten ist, wird hier Alltagskultur zum Erlebnis gemacht. Es muss also nicht immer das Erhabene der Hochkultur sein, wenn erhellende Momente auch im Profanen zu finden sind. Und was könnte alltäglicher sein, als das menschliche Gesicht, dem die neue Ausstellung nachspürt?

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    Shackleton – Behind the Glass (with Anika) [Kritik]

    shackleton behind the glassShackleton musiziert in seinem ganz eigenen Kosmos, in dem komplexe Percussions, tiefe Bässe, verzerrte Geräusche und Vocals düster-berauschende Klangwelten erschaffen. Konnte man das frühe Schaffen während der Nuller Jahre noch unter dem Genre Dubstep einordnen, haben sich seine Produktionen mit zunehmender Komplexität jeder Zuordnung zusehends entzogen. Das mit der Sängerin und Journalistin Anika entstandene Album Behind the Glass geht diesen Weg konsequent weiter.

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    Ein Sommer voller Kunst: Albertinum und Ostrale’17

    Ostrale 2017 DresdenEs gibt kein schlechtes Wetter, nur Ideenlosigkeit: Wenn sich die Regenwolken mal wieder im Tal einnisten und den Tag am nächsten Badestrand vermiesen, muss man im Sommer in Dresden kein Trübsal blasen. Es gibt allerhand zu sehen: Die Ostrale eröffnete am Freitag zum 11. Mal. Im Albertinum sorgen die Sonderausstellungen „Geniale Dilletanten“ [sic!] und „Neue Bilder“ von Gerhard Richter für Schauwerte.

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    Die Korrespondenz eines ambitionierten jungen Trinkers: J.D. Daniels [Kritik]

    J.D. Daniels – Die KorrespondenzMan(n) fühlt sich nicht: Der amerikanische Schriftsteller J.D. Daniels legt in seinem Debüt sechs „Briefe“ vor: Vier davon sind autobiografische Essays, die seine Reise zu sich selbst beschreiben und dem Leser zur gleichen Zeit etwas über das moderne Leben erzählen. Der Weg führt ihn in einen Kampfsportclub, in die alte Heimat Kentucky, zu einer Selbsthilfegruppe und über das Mittelmeer.

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    Shinichi Atobe – From The Heart, It’s A Start, A Work Of Art [Kritik]

    Shinichi Atobe - From The Heart, It's A Start, A Work Of Art 2Die Aura des Geheimnisvollen hält die Aufmerksamkeit der Menschen immer noch am besten: Der japanische Produzent Shinichi Atobe veröffentlichte 2001 eine einzelne EP und verschwand danach volle 13 Jahre im Nichts. Die Szene hat das Interesse aber nie verloren. Das jetzt erschienene, aus Archivmaterial zusammengestellte Album ist trotz leicht verstaubter Klangqualität die vielleicht frischeste Veröffentlichung des Sommers.

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    Block Magazin: Immer mit der Ruhe!

    Block MagazinMan hört und liest es öfter: Print ist tot! Die Auflagen der großen Spieler sinken. Dennoch gibt es weit über hundert Magazine in Deutschland. Print ist eben Leidenschaft – und die schert sich nicht um Unkenrufe aus der digitalen Welt. Abseits des Mainstreams blühen die Papierlandschaften in kleiner Auflagenhöhe. Sie bieten kleine Häppchen der Entschleunigung, etwas zum blättern, dösen, entdecken, inspirieren lassen. Besonders viel Zeit lässt sich Block. Eine neue Ausgabe erscheint erst, wenn 1.300 Bestellungen eingegangen sind. Nach einem Jahr Warten ist Ausgabe 3 dieser Tage erschienen.

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    Entzauberung des Schreckens: Alien: Covenant [Kritik]

    Alien Covenant Michael Fassbender
    © 2017 Twentieth Century Fox

    Regisseur Ridley Scott schuf 1979 mit seinem klaustrophobischen Weltraum-Horror Alien einen stilprägenden Science-Fiction-Klassiker, der drei Fortsetzungen von jeweils anderen Regisseuren nach sich zog. Vor fünf Jahren nahm er sich mit Prometheus wieder der Saga an – und enttäuschte in dem Prequel die Erwartung der Fans. Im nun erschienenen Alien: Covenant versucht er es allen Recht zu machen. Das Ergebnis ist durchwachsen.

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    Wenn das Herz flippert: Hischmanns Das Umgehen der Orte [Kritik]

    Fabian Hischmann Das Umgehen der OrteIch traf Fabian Hischmann, als wir am gleichen Literaturwettbewerb teilnahmen, dem Poetbewegt 2011. Nachdem die Preise verteilt und wir jeweils leer ausgegangen waren, beglückwünschte ich ihn bei einer Enttäuschungszigarette zu seinem gelungenen Text. Seitdem habe ich ihn nie wieder gesehen. In der Zwischenzeit hat er ein für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiertes Debüt veröffentlicht und war Teil einer hitzigen Literaturdebatte. Jetzt liegt der zweite Roman vor.