Im Englischen gibt es zwei Wörter für Einsamkeit, loneliness und solitude. Während ersteres die eher traurig trübe Bedeutung des deutschen Wortes hat, ist solitude nicht negativ konnotiert. Jana Volkmanns Roman Auwald erzählt von einer jungen Frau, die aus ihrem Leben aussteigt und deren Einsamkeit eine selbst gesuchte, also solitude, ist.
Das Leben kann zum Fürchten sein: Hotel der Schlaflosen von Ralf Rothmann
“Fear is a man’s best friend”: Dieses John Cale Zitat stellt Ralf Rothmann seinem neuen Erzählband Hotel der Schlaflosen als Motto voran. Es sind elf Erzählungen, in denen Angst oft tief in den Protagonisten eingenistet ist. Ein evolutionsbiologischer Überlebensmechanismus als Freund, der uns durch dick und dünn begleitet: Da schwingt die Hoffnung mit, auch das Schlimmste zu überstehen. Tröstend ist das allerdings nicht.
Der Bildschirm bleibt schwarz: The Silence von Don DeLillo
Don DeLillo ist einer der einflussreichsten Postmodernisten der amerikanischen Literatur. Der 1936 geborene New Yorker ist Teil einer sterbenden Generation großer amerikanischer Schriftsteller, zu der neben Thomas Pynchon und Cormac McCarthy die bereits verstorbenen Philip Roth und John Updike zählen (alle in den 30er Jahren geboren). Mit The Silence (deutsch: Die Stille) ist sein 18. Roman erschienen, Romänchen eher, um nicht das kassengiftige N-Wort zu sagen (Novelle ist gemeint). Auf knapp 100 Seiten blickt DeLillo in die nahe Zukunft. Von einem nicht näher benannten Unheil befallen, passt der Text in die krisengeschüttelte Gegenwart.
Lockdown Dance: The Phantasy – Ibiza 1 + 2 / DJ Metatron – Loops of Infinity (a Rave Loveletter)
Die geballte Ladung Tanzmusik zu einer Zeit, in der man höchstens zu Hause ein bisschen schwofen darf: Traumprinz veröffentlicht ein neues Album (als DJ Metatron) und zwei EPs (als The Phantasy) simultan, acht Platten, fast drei Stunden Musik – und kein Rave in Sicht. Aber das ist gar nicht so unpassend: Vor allem Loops of Infinity (a Rave Love Letter) des DJ Metatron Pseudonyms ist eine nostalgische Reminiszenz an Trance aus den 90er Jahren, also an Partys, bei denen das Licht längst angegangen ist. Transportiert werden quintessentielle Rave-Botschaften von Transzendenz und Heilung, die uns durch den Lockdown trösten sollen.