• Kritik,  Allgemein,  Literatur

    Leben in Zeiten des Terrors: So laut die Stille von Laurence Tardieu

    So laut die Stille Laurence TardieuFrankreich hält den Atem an: Seit dem 7. Januar 2015, als zwei Männer die Redaktionsräume von Charlie Hebdo stürmten und beinah die gesamte Redaktion in wenigen Minuten auslöschten, befindet sich das Land im Ausnahmezustand. Was macht das mit der Seele eines Volkes? Wie soll man weiterleben, Worte finden für eine Barbarei, für die es keine gibt? Die Schriftstellerin Laurence Tardieu versucht sich ganz privat und behutsam in ihrem aktuellen Roman So laut die Stille dem Schrecken zu stellen.

  • Kritik,  Allgemein,  Literatur

    Leben ohne Tod: Null K von Don Delillo

    don delillo null k kritikWas ist das Leben, wenn es kein Ende hat? Don Delillo ist mit seinem aktuellen Roman Null K ein im besten Sinne intellektueller Roman gelungen, in dem sich der inzwischen 80-jährige Schriftsteller den großen Fragen zuwendet, darunter dem Verhältnis von Kunst und Leben, Sprache und Identität sowie der Beziehung zwischen Vätern und Söhnen.

  • Kritik,  Allgemein,  Literatur

    Jill Eisenstadt – Swell [Kritik]

    jill eisenstadt swellDiese Welle hatte eine lange Zeit gebraucht, um das Ufer zu erreichen: Nach 26 Jahren veröffentlicht die amerikanische Autorin Jill Eisenstadt ihren dritten Roman Swell. Der liest sich so schwungvoll, dass man den Eindruck bekommt, mit dem Schreiben verhält es sich wie mit dem Fahrradfahren: Wer es einmal kann, verlernt es nicht.

  • Kritik,  Allgemein,  Dresden

    Das Gesicht, dein Verräter? Ausstellungsseröffnung im Hygiene-Museum

    Deutsches Hygiene-Museum DresdenDas Deutsche Hygiene-Museum ist das vielleicht lebendigste Museum Dresdens. Schließlich ist es auch das (Zusammen-)Leben selbst, das Thema seiner Ausstellungen ist. Während in den Kunsthallen des historischen Stadtkerns geflüstert wird und Abstand zu den Exponaten geboten ist, wird hier Alltagskultur zum Erlebnis gemacht. Es muss also nicht immer das Erhabene der Hochkultur sein, wenn erhellende Momente auch im Profanen zu finden sind. Und was könnte alltäglicher sein, als das menschliche Gesicht, dem die neue Ausstellung nachspürt?

  • Allgemein,  Dresden,  Literatur

    Poesie beim Palais Sommer

    palaispoesie palaissommer dresden Palais SommerDer Palais Sommer auf den Grünanlagen des Japanischen Palais gehört sicherlich zu den jährlichen Highlights im August. Neben Yoga und Maleriei können Besucher des kostenlosen Festivals Konzerten, Hörpielabenden, Diskussionsrunden oder wie am Dienstag Poesie beiwohnen. Unterhaltungs- vereint mit Hochkultur in zwangloser Atmosphäre unter freiem Himmel – ein ziemlich einzigartiges Angebot, das dieses Jahr bisher leider oft ins Wasser fiel.

  • Interview,  Allgemein,  Literatur

    Einkaufslisten, wütende Textnachrichten und Romane: Ein Interview mit Jill Eisenstadt

    Jill Eisenstadt Interview Swell
    © Beowulf Sheehan

    Jill Eisenstadt hat mit Swell einen der bezauberndsten Romane des Sommers veröffentlicht. Es ist ihr erster Roman seit 26 Jahren. Ende der 80er Jahre kam sie zusammen mit einer Reihe anderer junger Schriftsteller wie Bret Easton Ellis, Jay McInerney, Donna Tartt und Tama Janowitz (dem sogenannten Brat Pack) zu Ruhm. Anfang der 90er wurde es dann still um die heute 54-jährige New Yorkerin. Was sie so lange aufgehalten hat, erzählt sie im Schmiertiger-Interview.

  • Allgemein,  Kritik,  Musik

    Shackleton – Behind the Glass (with Anika) [Kritik]

    shackleton behind the glassShackleton musiziert in seinem ganz eigenen Kosmos, in dem komplexe Percussions, tiefe Bässe, verzerrte Geräusche und Vocals düster-berauschende Klangwelten erschaffen. Konnte man das frühe Schaffen während der Nuller Jahre noch unter dem Genre Dubstep einordnen, haben sich seine Produktionen mit zunehmender Komplexität jeder Zuordnung zusehends entzogen. Das mit der Sängerin und Journalistin Anika entstandene Album Behind the Glass geht diesen Weg konsequent weiter.

  • Kritik,  Allgemein,  Dresden

    Ein Sommer voller Kunst: Albertinum und Ostrale’17

    Ostrale 2017 DresdenEs gibt kein schlechtes Wetter, nur Ideenlosigkeit: Wenn sich die Regenwolken mal wieder im Tal einnisten und den Tag am nächsten Badestrand vermiesen, muss man im Sommer in Dresden kein Trübsal blasen. Es gibt allerhand zu sehen: Die Ostrale eröffnete am Freitag zum 11. Mal. Im Albertinum sorgen die Sonderausstellungen „Geniale Dilletanten“ [sic!] und „Neue Bilder“ von Gerhard Richter für Schauwerte.

  • Allgemein,  Kritik

    Die Korrespondenz eines ambitionierten jungen Trinkers: J.D. Daniels [Kritik]

    J.D. Daniels – Die KorrespondenzMan(n) fühlt sich nicht: Der amerikanische Schriftsteller J.D. Daniels legt in seinem Debüt sechs „Briefe“ vor: Vier davon sind autobiografische Essays, die seine Reise zu sich selbst beschreiben und dem Leser zur gleichen Zeit etwas über das moderne Leben erzählen. Der Weg führt ihn in einen Kampfsportclub, in die alte Heimat Kentucky, zu einer Selbsthilfegruppe und über das Mittelmeer.