• Kritik,  Allgemein

    Wenn das Herz flippert: Hischmanns Das Umgehen der Orte [Kritik]

    Fabian Hischmann Das Umgehen der OrteIch traf Fabian Hischmann, als wir am gleichen Literaturwettbewerb teilnahmen, dem Poetbewegt 2011. Nachdem die Preise verteilt und wir jeweils leer ausgegangen waren, beglückwünschte ich ihn bei einer Enttäuschungszigarette zu seinem gelungenen Text. Seitdem habe ich ihn nie wieder gesehen. In der Zwischenzeit hat er ein für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiertes Debüt veröffentlicht und war Teil einer hitzigen Literaturdebatte. Jetzt liegt der zweite Roman vor.

  • Fernsehen,  Kritik

    Nicht der ganz große Coup: Amazons Sneaky Pete

    Sneaky Pete Giovanni Ribisi Bryan Cranston
    © AMAZON

    Nach dem Woody Allen Rohrkrepierer Crisis in Six Scenes, dem viel bejubelten Transparency und dem mit großer Aufmerksamkeit bedachten The Man in the High Castle schickt Amazon mit Sneaky Pete eine neue Eigenproduktion ins Rennen, um seinen Streaming-Dienst weiter auf dem Markt zu festigen. Mit Graham Yost und Bryan Cranston sind auch zwei Serien-Schwergewichte mit an Bord. Das ganz große Suchtpotential entfaltet die Geschichte um einen Trickbetrüger allerdings nicht.

  • Allgemein,  Kritik,  Literatur

    Zum Heulen komisch: Ottessa Moshfeghs erster Erzählband [Kritik]

    Ottessa Moshfegh Homesick for Another World Dem Bild eines heulenden Hundes wohnt etwas Tragisches inne: Es äußert sich eine Verbindung zu etwas, das längst verloren gegangen ist. Das Primitive bricht auch immer wieder in den 14 Erzählungen von Ottessa Moshfeghs erstem Erzählband Homesick for Another World hervor. Es ist ein Heimweh im übertragenen Sinn, das Moshfeghs Protagonisten umtreibt: Der Wunsch nach einem anderen Zustand, einer Verbindung zum Leben, die ursprünglicher ist und tiefer geht, als das alltägliche Allerlei einer postindustriellen Welt.

  • Kritik,  Allgemein,  Literatur

    Kalifornische Träume: Jan Brandts „Stadt ohne Engel“

    Jan Brandt Stadt ohne EngelLos Angeles ist eine schwer zu (be)greifende Stadt. Darum nähert man sich ihr gerne über ihre Einzelteile. Da ist die Traumfabrik Hollywood, die Schönen und Reichen von Beverly Hills, die Ghettos im Süden der Stadt, das hippe Venice am Pazifik, Disneyland in Anaheim und ein Speckgürtel aus endlos verwachsenen Vorstädten. Wenn nachts die Luft vor Hitze und Smog nicht flirrt, treffen sich Lichter und Sterne am Horizont.