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    Das Buch der Schwestern von Amélie Nothomb

    Das Buch der Schwestern von Amélie NothombDas Schicksal zweier Schwestern erzählt in 150 Seiten: Dieses Kunststück gelingt der belgischen Autorin Amélie Nothomb mit ihrem aktuellen Roman Das Buch der Schwestern. Tristiane wird in eine liebevolle Ehe hineingeboren. Doch die Liebe der Eltern ist so intensiv, dass eigentlich kein Platz für ein Kind ist: Eine andere Art der Verwahrlosung, könnte man sagen. Doch Tristiane ist hochbegabt, und als die Eltern auf ihren Wunsch hin noch ein Töchterchen in die Welt setzen, erfährt auch sie, was Liebe ist.

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    Der absteigende Ast: Tahara von Emanuel Bergmann

    Tahara von Emanuel Bergmann“Marcel Klein [war] im Grunde nur ein Mensch, der die Kunst des Glücklichseins nie erlernt hatte” (5), stellt uns Emanuel Bergmann den Protagonisten seines am Rande der Filmbranche spielenden Romans Tahara vor. Vielleicht wird er das mit dem Glück nie lernen, denn er hat sein halbes Leben schon gelebt, eine Scheidung hinter sich und einen Job als Filmkritiker, der ihm nicht mehr alle Rechnungen zahlt. Etwas Licht – und Drama – kommt in sein Leben, als er der melancholisch-schönen Héloïse begegnet. Deren Name setzt sich laut Wikipedia übrigens “aus den Elementen heil „Glück“, „Gesundheit“, „heilig“ und víđ „weit“, „getrennt“, „entfernt“ zusammen”.

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    Im Grunde sind wir alle Monster: Ein heißes Jahr von Philippe Djian

    Ein heißes Jahr von Philippe DjianWir schreiben das Jahr 2030. Gut zehn Jahre ist es her, dass das Mädchen mit den Zöpfen die Klimarevolution lostreten wollte. Es ist trotzdem alles den Bach runtergegangen; in Schweden baut man inzwischen Wein an. Im Sommer regnet es kaum, dafür dann unaufhörlich, wenn es einmal losgeht. Greg, Hauptfigur in Ein heißes Jahr des Franzosen Philippe Djian, zählt zu den Männern, die an der Misere teilhaben, denn er arbeitet für ein Labor, das Untersuchungsergebnisse für den Hersteller eines potenziell tödlichen Pestizids herstellt. Die Begegnung mit einer Aktivistin bringt seine Welt aus dem Gleichgewicht.

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    Warum die Giraffe nicht in Ohnmacht fällt von Katherine Rundell

    Warum die Giraffe nicht in Ohnmacht fälltPutziges aus der Welt der Tiere: Warum die Giraffe nicht in Ohnmacht fällt von Katherine Rundell ist ein Band unheimlich unterhaltsamer Essays, der uns Staunen lässt, zum schmunzeln bringt und melancholisch macht: Voller kurioser Geschichten über den missverständlichen Blick, den der Mensch auf die Welt der Tiere wirft und den Sinn für das verstellt, was an ihnen wahrlich bemerkenswert ist. Bemerkenswert ist auch die Gestaltung des Buches: Wunderschön illustriert und mit Gold sprenkeln eingebunden, verdient es einen Platz in jedem Buchregal.

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    Irgendwann werden wir uns alles erzählen von Daniela Krien

    Irgendwann werden wir uns alles erzählenDie Mauer ist weg. Im Sommer 1990 erlebt die bald 17-jährige Marie eine Wende im Äußeren und im Inneren. Daniela Kriens Roman Irgendwann werden wir uns alles erzählen entführt den Leser in die ostdeutsche Provinz wenige Monate vor der Wiedervereinigung. Atmosphärisch dicht erzählt, gelingt der Autorin ein packendes Portrait einer Jugend zwischen Aufbruch, Verharren und Unsicherheit.

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    Frühlingsgefühle: Geschichten von der Liebe von Anton Čechov

    FrühlingsgefühleDiogenes bringt nach den Winter– und Sommergeschichten nun auch den Frühling im Werk des Russischen Meisters Anton Čechov heraus. Frühlingsgefühle vereint wie die zwei früheren Bände ebenfalls Erzählungen aus verschiedenen Schaffensperioden des Autors, die mehr oder weniger dezidiert von der Jahreszeit als auch den sprichwörtlichen Frühlingsgefühlen erzählen. Es ist eine unterhaltsame, abwechslungsreiche, aber nicht durchgängig erstklassige Sammlung.