Sasha Filipenko exerziert weiter das russische Gemüt. Nachdem der Belarusse mit Die Jagd einen satirischen Thriller veröffentlichte, ist Der Schatten einer offenen Tür eine neue Genreübung. Der Roman ist eine Kriminalgeschichte, zwar weniger temporeich erzählt als Die Jagd, aber nicht ungleich unterhaltsamer oder erschreckender. Die Erzählung haftet sich an den Moskauer Kommissar Koslow, der im tristen Provinznest Ostrog eine Reihe Selbstmorde von Heimkindern untersuchen soll. Das Elend, so suggeriert es der Text, lässt sich besser aushalten, wenn man das Schöne gar nicht erst kennt.