Was passiert, wenn die wichtigen Meilensteine eines Lebens, Geburt, Bildung, Heirat, Kinder und die eventuelle Scheidung bereits abgehakt sind? Helen Simpson gibt ein paar Antworten in den neun Erzählungen von Nächste Station. Es sind süffisant erzählte Texte, in deren Zentrum zumeist bürgerliche Londoner mittleren Alters stehen. Das ist überwiegend unterhaltsam, wenngleich nicht jede Geschichte wirklich zündet.
Aus dem Nichts das Ich schälen: Andreas Maiers Die Universität
Ein junger Mann zieht von der Kleinstadt nach Frankfurt am Main, um an der Universität Philosophie zu studieren. Was nach dem Ausgangspunkt eines typischen Bildungsromans klingt, entpuppt sich als Inversion dessen: In Andreas Maiers neuem Roman Die Universität bestimmen Lethargie und endloses Grübeln das Dasein seines Protagonisten – der mit seinem Urheber mehr als nur den Namen teilt.
Beschädigte Leben: Sieben leere Häuser von Samanta Schweblin
Auch ein belebtes Haus kann sich irgendwie leer anfühlen. In den sieben Erzählungen des Erzählbands Sieben leere Häuser der argentinischen Schriftstellerin Samanta Schweblin berichten ihre Erzähler lakonisch von Beziehungen und Familien, die nicht (mehr) sinnstiftend sind.
Lebwohl, betrunkener Geist: Jack von Anthony McCarten
Hommage oder Abgesang? Weder noch: Anthony McCartens neuer Roman Jack ist ein Verwirrspiel um Identität geworden, bei dem der Neuseeländer den literarischen Wegbereiter der Hippies in seinen wenig glorreichen letzten Tagen beleuchtet. Gekonnt verwischt er dabei wahre Begebenheiten mit Dichtung – wie einst Jack Kerouac.