Seitdem hier der große Trubel war, ist es still geworden, so als hätten alle die gegangen sind, alle Geräusche mit sich genommen und die Wohnung hinter sich schalldicht verschlossen. Ich lehne am Türrahmen meines Zimmers und schaue in den Flur der Wohnung. Würde ich in die Hände klatschen, könnte ich den Hall hören. Niemand sonst. Die Anderen lassen sich kaum noch blicken und wenn, dann nur kurz um etwas zu holen und betreten zu schauen.
Wie viele Ellen? [Prosa]
Ohne die Augen zu öffnen, greift Anna neben sich, die Hand keinen halben Meter von sich entfernt. Sie greift ins Leere, eine Leere, die Ihren Herzschlag beschleunigt und sie vollends erwachen lässt. Sie öffnet die Augen und sieht seinen Körper mit dem Rücken zu ihr. In den letzten Nächten, die sie zusammen verbrachten – sie schliefen immer bei Anna –, bemerkte sie nach dem Aufwachen – sie wachte immer vor ihm auf –, einen größer werdenden Abstand. Da sie kein Maßband zur Hand hat und aus taktischen Überlegungen heraus keines neben das Bett legen wollte, begann sie den Abstand mit ihrem Unterarm zu messen.
Gott ist ein Schrotthändler: Callan Winks Der letzte beste Ort [Kritik]
Die endlosen Weiten des amerikanischen Westens haben seit jeher die Fantasie beflügelt. Doch mehr als ein Jahrhundert nach der Eroberung der vermeintlichen Wildnis wirken die jungen Männer in Callan Winks starken Erzählungen etwas verloren zwischen Alltag und dem Freiheitsversprechen atemberaubender Natur.
Nicht der ganz große Coup: Amazons Sneaky Pete
Nach dem Woody Allen Rohrkrepierer Crisis in Six Scenes, dem viel bejubelten Transparency und dem mit großer Aufmerksamkeit bedachten The Man in the High Castle schickt Amazon mit Sneaky Pete eine neue Eigenproduktion ins Rennen, um seinen Streaming-Dienst weiter auf dem Markt zu festigen. Mit Graham Yost und Bryan Cranston sind auch zwei Serien-Schwergewichte mit an Bord. Das ganz große Suchtpotential entfaltet die Geschichte um einen Trickbetrüger allerdings nicht.